Was ist Gewalt?
Die WHO definiert Gewalt wie folgt: „Gewalt ist der tatsächliche oder angedrohte Gebrauch von physischer oder psychologischer Kraft oder Macht, die gegen die eigene oder eine andere Person, eine Gruppe oder Gemeinschaft gerichtet ist und die tatsächlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklung oder Deprivation führt.“
Gewalt gegen Frauen
Die Istanbul-Konvention definiert Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung, die „Ausdruck historisch gewachsener ungleicher Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern ist, die zur Beherrschung und Diskriminierung der Frau durch den Mann und zur Verhinderung der vollständigen Gleichstellung der Frau geführt haben.“
Häusliche Gewalt
In der Istanbul-Konvention bezeichnet der Begriff häusliche Gewalt alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushaltes oder zwischen früheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partner:innen vorkommen, unabhängig davon, ob der Täter bzw. die Täterin den selben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte.
Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen
Nach der Istanbul-Konvention bezeichnet das Gewalt die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist oder die Frauen unverhältnismäßig stark betrifft.
Physische Gewalt
Angriffe gegen Körper und Leben, wie z.B. Stoßen, Treten, Schlagen, Würgen, Attacke mit Waffen, Misshandeln mit Gegenständen, Verbrennen, an den Haaren ziehen.
Sexualisierte Gewalt
Alle sexuellen Handlungen, die einem Menschen aufgedrängt oder aufgezwungen werden, wie z. B. ungewolltes Berühren, Küssen oder auf den Schoßnehmen, sexuelles Bedrängen oder Belästigen, Drängen oder Erzwingen von Geschlechtsverkehr oder sexuellen Handlungen, Verheiratung von minderjährigen Mädchen. Sie richtet sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Psychische Gewalt
Handlungen gegen die psychische Stabilität und den Selbstwert einer Person, wie z.B. Drohungen, Abwertungen, Nötigungen, Beschimpfungen, Angst machen, Kontrolle, Erpressung, Drohung mit Suizid.
Wirtschaftliche Gewalt
Zu wirtschaftlicher Gewalt zählen alle Handlungen gegen die wirtschaftliche bzw. finanzielle Selbstständigkeit oder Unabhängigkeit, wie z. B. Kontrolle des Einkommens, Verbot von Erwerbstätigkeit oder Fortbildungsmaßnahmen, Vorenthaltung von Geld, nicht oder unregelmäßig geleistete Unterhaltszahlungen nach Trennungen.
Digitale Gewalt
Sie umfasst alle Bereiche, in denen Menschen mit Hilfe digitaler Medien eingeschüchtert oder bedroht werden, wie z. B. Ausspionieren und Abfangen von Nachrichten, Ortung und digitale Überwachung, Drohen damit, intime Fotos und Filme zu verbreiten, Zusenden und Weiterleiten von pornographischen Bildern und Videos ohne Zustimmung der Empfänger:innen.
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